Ausgestoßen - die Straßenkinder von Manila
Sie durften nie erleben, was für viele Kinder selbstverständlich ist: ein warmes Mittagessen, zur Schule gehen, Zuwendung, Trost, Wärme. Allein in Manila, der Hauptstadt der Philippinen, sollen 80.000 Kinder und Jugendliche auf der Straße leben. Sie glauben, dort haben sie es besser, als zu Hause. Denn der Alltag vieler Kinder ist geprägt von der Alkohol-, Drogen- oder Spielsucht der Eltern. Prügel und sexuelle Gewalt sind nur zwei Folgen davon. Landen die Jungen und Mädchen erst einmal auf der Straße, müssen sie betteln und stehlen, um zu überleben. Etliche Kinder und Jugendliche verkaufen ihren Körper.
Auch Patricio hat viele Jahre auf der Straße gelebt. Seine Eltern hatten sich bei einem Mann Geld geliehen und konnten es nicht zurückzahlen. Also nahmen sie Patricio aus der Schule: Statt zu lernen sollte er für die Geldverleiher arbeiten. Er floh in die Altstadt Manilas.
Ein neuer Alptraum begann. Er lebte dort auf der Straße: bettelte, sammelte und verkaufte Müll in ständiger Angst, dass ihm ältere Jungen seinen kleinen Verdienst abnehmen oder ihn gar verprügeln könnten. Unsere Sozialarbeiter gewannen das Vertrauen von Patricio und überzeugten ihn, in unser Projekt zu kommen. Wir haben ein klares Ziel vor Augen:
Schutzzentrum: Jungen wie Patricio sollen die Chance bekommen, ihr Leben selbst zu gestalten. Fern der Großstadt Manila, auf der Insel Mindoro, befindet sich unser Zentrum für Straßenkinder. Ein großer Garten umgibt die Wohn-, Speise- und Schulräume. Bis zu zwei Jahre verbringen die Kinder dort. Das Zentrum ist für sie ein sicherer Hafen. Sie werden umsorgt, können zur Schule gehen und arbeiten in Therapien ihre Traumata auf.
Rückkehr zur Familie: Einige Jungen kehren dann in ihre Familien zurück. Ist eine Rückkehr in die eigene Familie nicht möglich, werden sie bei Verwandten oder Pflegefamilien untergebracht.
Informationen rund um das Projekt
Projektbeginn
April 2002
Projektregion
Mindoro, Philippinen
Fokus
Schutz, Bildung, Prävention
Die Situation im Land
Neben arbeitenden Kindern gibt es in den Philippinen viele Straßenkinder: Sie kämpfen um ihr Überleben – häufig müssen sie stehlen, betteln oder sich prostituieren und geraten oft mit dem Gesetz in Konflikt. Fast zwei Millionen Mädchen und Jungen besitzen keine Geburtsurkunde und sind so abgeschnitten von ärztlicher Versorgung, Bildung und vor allem Schutz vor Verschleppung.
Abkündigung
Straßenkinder in Manila sind sexuellem Missbrauch und brutaler Gewalt schutzlos ausgesetzt. Sie durften nie erleben, was für viele Kinder bei uns so selbstverständlich ist: ein warmes Mittagessen bekommen. Zur Schule gehen. Zuwendung. Trost. Wärme. Das Bildungs- und Therapiezentrum der Kindernothilfe auf der Insel Midoro (120 km südlich von Manila) fängt die Kinder, die auf der Straße leben auf und führt sie zurück in ein geregeltes Leben. Ziel ist, soweit möglich, die Rückkehr der Kinder in stabile Familienstrukturen. Das kann, muss aber nicht die Herkunftsfamilie sein, auch Verwandte oder andere Vertrauenspersonen kommen in Frage.
Mit Ihrer Kollekte unterstützen Sie die Arbeit der Kindernothilfe in Manila und bieten Straßenkindern Schutz und Perspektiven für die Zukunft. Herzlichen Dank!
Fürbitte
Guter Gott,
wir bitten dich für die vielen wunderbaren Kinder auf der ganzen Welt.
Jedes Mädchen und jeden Jungen hast du nach deinem Bild geschaffen.
In ihnen begegnen wir dir, Gott.
Barmherziger Gott,
viele Kinder die in den Armenvierteln der philippinischen Großstädte straucheln,
durchreiten eine Hölle, die für uns unbeschreiblich ist.
Wir bitten dich, gib du ihnen einen Menschen an die Seite
mit einem aufmerksamen Blick, der sie von ihren Höllenqualen erlöst
und ihnen den Himmel zeigt.
Sei du bei den vielen Straßenkindern dieser Welt
und führe sie in eine sichere Zukunft.
Amen.