Wird das ganze Dorf einbezogen, klappt’s auch mit der Bildung
Text: Katharina Nickoleit, Fotos: Christian Nusch
Wenn die Eltern weder lesen noch schreiben können, haben es ihre Kinder besonders schwer, in der Schule erfolgreich zu sein. Mit der Einrichtung von Vorschulen gelingt es dem Kindernothilfepartner FPC in Malawi, Kinder für Bildung zu begeistern und sie gut auf die Grundschule vorzubereiten.
„Welcome, Sir! Welcome, Ma‘am!“, rufen die Kleinen zur Begrüßung der ausländischen Gäste im Chor und setzen sich dann schüchtern auf den aus Lehm gestampften Boden der kleinen Hütte. Es ist die Vorschule von Mwangwera, einem kleinen Dorf in der Nähe der Stadt Karonga im Norden Malawis. Ihre Erzieherin Mariana Msaku ruft nacheinander eine Gruppe der Zwei- bis Fünfjährigen auf. Sie sagen auf Englisch das Alphabet, die Zahlen bis 20, Wochentage und Monate auf. Jedes Mal, wenn die Kinder ihre Aufgabe bewältigt haben, bricht die Gruppe in Applaus aus und singt „Gut gemacht, gut gemacht, weiter so und Daumen hoch“, während die Kleinen sichtlich stolz auf ihren Platz zurückkehren.
Nur Bildung hilft den Menschen, sich aus der Armut zu befreien
Kein Fertigbau auf der grünen Wiese
Jedes Kind im Dorf besucht die Vorschule
Für die Kinder der Vorschule von Mwangwera ist der anstrengende Teil des Tages vorbei. Jetzt geht es zum Spielen auf den Sportplatz des Dorfes. Obwohl auf dem Weg dorthin nur ein Feldweg zu überqueren ist, auf dem bestenfalls ein Fahrrad verkehrt, bleiben die Kinder stehen und schauen rechts und links, bevor sie hinübergehen. „Auch das gehört zur frühkindlichen Bildung“, meint die Erzieherin lächelnd. „Sie müssen das ja können, wenn sie später zur Schule gehen.“