Bocholt: Leckereien aus dem Schränkchen am Wegesrand
In der Pfarrei St. Josef in Bochholt gab es sage und schreibe 40 Jahre lang einen Bastelkreis. Jedes Jahr haben die Mitglieder einen großen Weihnachtsbasar zugunsten der Kindernothilfe veranstaltet, der sehr beliebt war und zwischen 8.000 und 11.000 Euro brachte. Die Einnahmen lassen sich bis zum Jahr 2000 zurückverfolgen, und sie belaufen sich in dieser Zeit auf mehr als 167.000 Euro!
Nach 40 Jahren standen dem Kreis die Räumlichkeiten in der Pfarrei leider nicht mehr zur Verfügung. Für eine kleine Gruppe von Frauen aus dem Bastelkreis war das aber kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Sie überlegten, wie sie weiterhin Geld für den guten Zweck sammeln könnten. So kam die Idee auf, Marmeladen und eingemachte Früchte zu verkaufen, was die Frauen mit Feuereifer in die Tat umsetzen.
Nach Abstimmung mit den Behörden der Stadt Bocholt beschlossen sie, den Verkauf in einem liebevoll dekorierten Schränkchen auf einem Privatgrundstück zu starten. Wer etwas kauft, legt das Geld dafür in eine Kasse. "Im ersten Jahr konnten wir 4.000 Euro an die Kindernothilfe weiterleiten", schrieben Gudrun, Doris, Heike, Christa, Heike, Nicola und Manuela. "Inzwischen haben wir pro Jahr einen Erlös von ca. 10.000 Euro!" Ein unglaublicher Erfolg!
Ende 2023 haben sich die Frauen mit ihrer Aktion für den Nachhaltigkeitspreis der Stadt Bocholt beworben, und sie haben dafür gute Argumente:
UMWELTSCHUTZ:
Verwertung von Obst und Gemüse aus dem unmittelbarem Umfeld (Obststreuwiesen: öffentlich oder von den hiesigen Bauern. Viel Obst würde sonst nicht verwendet werden und verderben).
NACHHALTIGKEIT:
Wiederverwertung von Gläsern und anderen Verpackungsmaterialien. Kaum Verwendung von Plastik und wenn doch, dann wird es wiederverwendet.
SOZIALER ASPEKT:
Die kompletten Einnahmen werden an die Kindernothilfe für bedürftige Kinder in der ganzen Welt gespendet. Die anfallenden Kosten werden von den beteiligten Frauen selbst getragen.