Berlin: Ehrenamtliche demonstrieren für Menschenwürde statt Moria
Bei spätsommerlichen Wetter marschierten in Berlin unter dem Motto „Es reicht! Wir haben Platz!“ 11.000 Menschen (Angabe laut Veranstalter) für menschenwürdige Behandlung der Geflüchteten in Lagern an der europäischen Außengrenze in Griechenland und forderten eine umgehende Evakuierung dieser Lager. Mit dabei waren einige Ehrenamtliche der Kindernothilfe, die ein Banner mit der Aufschrift „Wir haben Platz – Menschenwürde statt #Moria“ durch die Berliner Straßen trugen, vom Wittenbergplatz aus vorbei an der CDU-Zentrale bis zum Großen Stern. Die Kindernothilfe tritt als Unterstützerin und Mitorganisatorin der unter dem Dach des „Seebrücke-Bündnis“ stattfindenden Demonstrationen in Deutschland auf.
Das Bündnis übt scharfe Kritik an der Politik der Bundesregierung und der Europäischen Union. In Moria auf der griechischen Insel Lesbos haben 13.000 Menschen mit einem Schlag ihr letztes Dach über dem Kopf verloren. Sie mussten bei Hitze und fehlender Versorgung mit Wasser und Nahrung unter freiem Himmel kampieren. Das neue Lager Kara Tepe ändert an den unwürdigen Lebensbedingungen nichts. Gerade für Kinder ist die tägliche Erfahrung der Unsicherheit und Angst in Lagern traumatisch und je länger der Aufenthalt dauert, desto geringer sind die Entwicklungschancen für die betroffenen Kinder. Deshalb fordert das Bündnis mit Demonstrationen am Sonntag, 20. September in Berlin und ganz Deutschland, begleitet von weiteren Protesten in ganz Europa, die sofortige Evakuierung aller Menschen aus den griechischen Lagern.
Es reicht! Wir haben Platz!