Unterstützt haben sie Jefferson von der Schulzeit bis ins Studium. Da war er 21. Heute lebt er in England und ist in der IT-Branche tätig. Einmal pro Jahr besuchen sie sich gegenseitig: Entweder fliegen die Wiggers nach England, oder Jefferson und seine Familie kommen nach Nordhorn. Denn das ehemalige Patenkind ist mittlerweile selbst lange verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter. „Die Tochter wurde nach mir benannt“, erzählt Janita Wiggers ein wenig stolz. Die „kleine“ Janita ist mittlerweile 18 Jahre alt. Sie hat bei der Tochter der Wiggers ein Vierteljahr gewohnt, um Deutsch zu lernen. Johannes Wiggers erklärt: „Der Zusammenhalt ist groß. Wir kommen auch gegenseitig zu Familienfeiern. Jefferson und seine Familie waren zum Beispiel auf unserer Silberhochzeit, auf der Hochzeit unserer Tochter und auf dem 80. Geburtstag unserer Mutter.“ Sie gehören zur Familie.
Die Begeisterung für die Patenschaften hat sich auch auf die nächste Generation übertragen. Tochter Rita und Sohn Sven Wiggers haben je ein Patenkind, und auch Jefferson hat zwei. Vom Hilfsansatz ist die ganze Familie überzeugt – diesseits und jenseits des Ärmelkanals. Wie es den Patenkindern geht und wie die Projekte laufen, konnte sich die Familie bei einer Reise nach Indien vor Ort anschauen. Dabei besuchten sie fünf Projekte der Kindernothilfe, Jeffersons Vater und dessen Schwiegereltern. Dies hat tiefe Eindrücke bei der Familie aus Nordhorn hinterlassen. „Es ist faszinierend, wie mit verhältnismäßig wenig Geld so viel bewirkt werden kann“, erinnert sich Johannes Wiggers.
Besonders der enge Kontakt zwischen Paten und Patenkind haben das Ehepaar von der Patenschaft überzeugt. Und dass man mit seinem Geld ein konkretes Kind unterstützt „und nicht alles in einen Topf fließt“. „Wir wissen, dass das Geld ankommt.“ Davon ist Janita Wiggers überzeugt. „Es tut uns gut, dass wir etwas bewirken können. Die Fortschritte der Kinder zu sehen, ist wunderschön.“
Das Ehepaar will nun auch langfristig sicherstellen, dass es mit seinen finanziellen Mitteln Kinder in Not unterstützen kann. Darum haben sie eine Stiftung gegründet. Dass das unter dem Dach der Kindernothilfe-Stiftung möglich ist, erfuhren sie aus einem Artikel im Kindernothilfe-Magazin. Nachdem sie das Infomaterial der Kindernothilfe-Stiftung durchgelesen hatten, war klar: Das wollen wir machen! „Unsere Überlegung war, dass wir ja älter werden und den Kontakt mit den Patenkindern nicht mehr so halten können“, erzählt Janita Wiggers. Ihr Mann pflichtet bei: „Die Stiftung läuft nun allein, man muss nichts mehr groß tun. Und die Stiftung bleibt, wenn wir nicht mehr da sind. Bis das so weit ist, sehen wir zu, dass das Kapital wächst.“ Und irgendwann sollen ihre Kinder die Stiftung weiterführen. „Das werden wir in unserem Testament festlegen“, lacht Janita Wiggers. Die beiden 63-Jährigen freuen sich, wenn sie Briefe und Bilder aus den Projekten und von ihren Patenkindern bekommen. Da sehen sie: Die Hilfe kommt an. Janita Wiggers macht deutlich: „Es ist unserer Meinung nach ganz wichtig, dass man auch schreibt. Wir haben in den Projekten gesehen, dass unsere Briefe, Geburtstags-, Urlaubskarten und Fotos wie ein Schatz gehortet werden.“
Immer wieder gibt es Menschen, die sagen, dass das alles nichts bringt. Korruption in den armen Ländern, alles fließt in undurchsichtige Kanäle, Hilfe ohne Effekt…“, erklärt Johannes Wiggers. „Das ist immer eine Ausrede dafür, nichts zu tun. Das lassen wir so nicht gelten. Wir machen weiter. Wir kennen keinen, der vom Geben arm geworden ist!
Zukunft stiften
Zukunft stiften – unter diesem Leitgedanken steht die Kindernothilfe-Stiftung. Sie hilft, die Arbeit der Kindernothilfe für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika und Asien dauerhaft zu sichern. Viele engagierte Menschen haben hier ihre eigenen Treuhandstiftungen und Stiftungsfonds gegründet, um ihren Beitrag zur nachhaltigen Unterstützung zu leisten. Wenn Sie Fragen haben oder mehr Informationen über die Kindernothilfe-Stiftung wünschen, melden Sie sich gerne bei uns!
Kontakt: Marco Hofmann
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