Die Nominierten für den Kindernothilfe-Medienpreis 2023
Das Kuratorium, bestehend aus Schauspielerin und Kindernothilfe-Botschafterin Natalia Wörner, NDR-Fernseh-Chefredakteur Andreas Cichowicz, Journalist und Reporter Florian Gregorzyk, Chefredakteurin der Augsburger Allgemeinen Andrea Kümpfbeck sowie Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzender Katrin Weidemann, hat sich bei der Jurysitzung für die Nominierten des "Story on Stage"-Preises 2023 entschieden. Auf der Preisverleihung im Herbst in Berlin wird die Gewinnerin bzw. der Gewinner bekannt gegeben. Der erste Platz ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3 000 Euro dotiert, Platz zwei und drei erhalten jeweils 1 000 Euro.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Kindernothilfe-Medienpreis verleiht das Kuratorium in diesem Jahr außerdem einen Sonderpreis. Diese besondere Anerkennung ehrt herausragende Auslandsberichterstattung über Kinderrechte und deren Verletzungen, die häufig nur unter schwierigen Bedingungen stattfinden kann. Der Sonderpreis ist mit 5 000 Euro dotiert.
Die neun-köpfige Kinderjury, die mithilfe medienpädagogischer Begleitung eigenverantwortlich über die Platzierung und die Verteilung des Preisgeldes in Höhe von 10 000 Euro des beliebten "Preis der Kinderjury" entscheidet, hat ihre Favoriten benannt. Wer gewinnt, wird ebenfalls bei der Preisverleihung bekannt gegeben.
Die Preisgelder werden von Partnern der Kindernothilfe zur Verfügung gestellt.
Die Nominierten des "Story on Stage"-Preises
Gesche Piening „Tod - Was soll das?“ (DLF Kultur/BR, Radio Hörspiel - Ursendung, 30.02.2022)
Trauernden Kindern beizustehen ist schwer. Es führt auch die Erwachsenen an emotionale Grenzen, macht hilflos, mitunter sprachlos. Das Hörspiel erzählt von Menschen, die sehr früh mit dem Tod konfrontiert wurden und schnell gelernt haben zu schweigen, weil ihre Fragen angesichts des Todes und ihre eigenwilligen Fantasien unangenehme Situationen heraufbeschworen haben. Diese Erfahrung prägt Trauernde ein Leben lang. Wie können wir lernen, trauernden Kindern wieder besser beizustehen?
Das Hörspiel können Sie sich hier anhören.
Alexandra Rojkov „Wie Kolja seine Familie verlor – aber nicht seine Hoffnung“ (DER SPIEGEL, 26.08.2022)
Der 17-jährige Kolja überlebt als einziges Familienmitglied die Bombardierung auf Mariupol. Er fragt sich: Warum bin ich auf der Welt? Werden mich alle vergessen, wenn ich umkomme, als hätte ich niemals existiert? Hätte ich meine Familie retten können? Koljas Geschichte zeigt schonungslos die Brutalität des russischen Angriffskrieges, unter dem vor allem Kinder leiden.
Den Printbeitrag können Sie hier lesen.
Gereon Wetzel „Sommerfahrt - Zeit heilt keine Wunden“ (WDR, 01.06.2022)
„Denk’ ich an meine Jugend, so denk’ ich zuerst an meine Zeit als Pfadfinder“, beginnt Gereon Wetzel seine Erinnerungsreise, die auch die Aufarbeitung eines dunklen Kapitels ist: dem Verdacht, dass in seiner Pfadfindergemeinschaft sexuelle Gewalt ausgeübt wurde. 30 Jahre nach dem gemeinsamen Sommerurlaub der Gruppe trifft Wetzel seine alten Weggefährt:innen wieder. Es gibt Gesprächsbedarf: über die Verantwortlichen, Strukturen, Systeme und darüber, welche Rolle die Kinder selbst innehatten.
Den Film können Sie sich hier ansehen.
Der Kindernothilfe-Sonderpreis
Die Fernseh- und Onlinejournalistin Isabel Schayani studierte Islamwissenschaft, Neuere Geschichte sowie Völkerrecht und berichtet derzeit vor allem in den Bereichen Zeitgeschehen, Europa und Aktuelles in verschiedenen Formaten des Westdeutschen Rundfunks.
Isabel Schayani macht immer wieder auf die Verletzung von Kinderrechten weltweit aufmerksam. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Rechten geflüchteter Kinder. So berichtete Schayani in den vergangenen Jahren wiederholt über die Situation geflüchteter Kinder in Griechenland und verlieh betroffenen Mädchen und Jungen so eine Stimme. Auch im Kontext des Ukraine-Krieges stellt die Journalistin Kinder und ihre Rechte in den Fokus ihrer Berichterstattung und dokumentiert, mit welchen Problemen sie im Alltag des Krieges oder ihrer Flucht zu kämpfen haben.
Für ihre jahrelange und unermüdliche Berichterstattung aus dem und über das Ausland wird Isabel Schayani in diesem Jahr mit dem Sonderpreis der Kindernothilfe geehrt.
Die Nominierten für den "Preis der Kinderjury"
Claudia Beckschebe, Bea Schnippenkoetter, Georg Fahrion, Birte Mensing, Marco Wedig und Antonia Bauer “Weg aus der Heimat: Auf der Flucht” (Dein SPIEGEL 08/2022)
Fast die Hälfte der großen Zahl Menschen, die auf der Flucht sind, sind Kinder und Jugendliche. Was erleben diese Kinder? Warum ist die Flucht für sie besonders gefährlich und vor allem: Wie wird ihnen geholfen? In „Auf der Flucht“ kommen Kinder verschiedener Herkunftsländer zu Wort. Sie stammen zum Beispiel aus Afghanistan, Südsudan und der Ukraine und erzählen von ihrer Flucht. Die Leserinnen und Leser erfahren im Artikel außerdem, was Traumata sind und was NGOs tun, um die Situation von Kindern zu verbessern.
Den Artikel (kostenpflichtig) können Sie hier lesen.
Christian Erll, Emilia Schildhauer, Maike zum Hoff "Warum mobben wir andere?" (MDR Tweens und MDR Wissen, 08.12.2022)
Mobbing kommt in fast jeder Schule vor. Darum fragen sich die Hosts Maike und Emilia (13): Warum eigentlich? Ist das menschlich? Dafür haben die beiden mit einem Experten gesprochen, der zu Mobbing forscht. Er erklärt, dass es viel mit den Gruppen zu tun hat, in denen wir uns zusammen tun. Und in die wir manchmal einfach so reingeschmissen werden, wie z.B. in eine Schulklasse. Außerdem kommt eine Studentin zu Wort, die Mobbing-Betroffenen hilft und weiß, was man dagegen machen kann.
Den Podcast können Sie sich hier anhören.
Bernd Hauser und Sascha Montag "Leben bei den Nonnen in Nepal: Beten, Lernen, Frei sein" (Dein SPIEGEL 03/2022)
Pema ist zwölf Jahre alt, liebt ihre Barbiepuppe, spielt Gummi-Twist und trägt ihre Haare raspelkurz. Sie lebt in einer buddhistischen Nonnenschule in Nepal – dort haben wir sie besucht.
Den Artikel (kostenpflichtig) können Sie hier lesen.